0:9 in Scheeßel verloren. Hört sich klar an. Aber irgendwie hatte das Spiel etwas von einem Streit auf dem Schulhof. Da merkt ein Scheeßeler Schüler, daß er sich mit einem zu starken Mitschüler angelegt hat, ruft seine beiden größeren schottischen Brüder heran – und Glückstadt kriegt Haue.

Scheeßel, das gegen die Fachvereinigung Berlin mit 3:6 verloren hatte (wir hatten dagegen mit 5:4 gewonnen), hatte für das Punktspiel gegen uns wegen ihrer akuten Abstiegsnot zwei schottische Spitzenspieler eingeflogen – die sich denkbar knapp gegen Manni und Harald durchsetzten. Die Scheeßeler „Normalbesetzung“ konnte dadurch auf die unteren Positionen herunterrutschen, also zu „kleineren“ Gegnern „flüchten“ und erwies sich dort als etwas stärker, die Einzel-Ergebnisse waren knapper als das 0:9 vermuten lässt. Ohne schottische Gastspieler wäre dies anders ausgegangen. Den Beweis hierfür können wir allerdings nicht antreten, weil Scheeßel vor diese Auseinandersetzung gekniffen hat.

Wir müssen hierzu gute Miene machen, die Regionalligastatuten lassen solche Wettbewerbsverzerrungen eben zu. Unsere Mannschaft wird sich nun überlegen müssen, ob sie für Spiele mit solchen Voraussetzungen nicht auch sicherheitshalber ein paar „große Brüder“ meldet, die dann bei Bedarf eingeflogen werden können. Die Folge: Bei unseren wichtigen Spielen könnten weniger Stammspieler spielen. Wollen wir so etwas wirklich? Allerdings würden wir dann vielleicht zum Abschluß der Saison fröhlich einen Klassenerhalt feiern – wie Scheeßel dies nun getan hat.

Ihr merkt: Irgendwie haben wir das Gefühl, daß wir eigentlich in die Regionalliga gehören – und uns den Klassenerhalt mit den beiden Siegen gegen die Fachvereinigung Berlin und Ramlingen-Ehlershausen auch verdient hatten. Nützt nichts. Im nächsten Jahr müssen wir wieder in der Nordliga antreten und dort beweisen, daß uns das Regionalligajahr spielerisch und mental voran gebracht hat. Es waren schon insgesamt tolle Spiele. Wir haben in der Klasse viele Freunde gewonnen und wiedergetroffen, viele faire und Leistung anerkennende Sportler erleben dürfen, haben die Unterstützung aus dem Verein genossen – in Scheeßel zum Beispiel war Glückstadt mit sieben(!) Autos angereist – hatten tolle Matches auf tollen Anlagen und haben das Jahr einfach nur genossen.

Bis 2015 also – dann greifen wir wieder an. Und nochmals Danke für die tolle Unterstützung unserer Mannschaft.

Gruß, Rüdiger

Herren 55: 2015 wird ein Nordliga-Jahr